Schläfriges Debakel der 3. Herren

Nachdem die Mannschaft gut eineinhalb Wochen Pause hatte und die Zeit genutzt werden sollte, um mal vom Fußball komplett abzuschalten, steckte man in der ersten Halbzeit im kollektiven Tiefschlaf und verlor dort das Spiel...

Siebzehn Mann aus der Dritten standen bei herrlich sommerlichen Temperaturen Trainer Wasner zur Verfügung, um beim Gastspiel in Kirchwehren/Lathwehren möglichst eine Siegesserie zu starten. Denn nach dem 2:0-Erfolg in Lemmie gab es im Mannschaftsrat eine Bestandsaufnahme der Saison. Mit dem Erreichten war man nicht zufrieden, man hatte sich mehr erhofft.

Dementsprechend wurde an der einen oder anderen Stellschraube gedreht. Im Fokus stand, alles daran zu setzen, die ersten 45 Minuten eines Fußballspiels konzentriert zu Werke zu gehen.
So gab es in Kirchwehren nur eine kurze Warmmachphase, ein paar Torschüsse, die finale Ansage für das bevorstehende Spiel und ganze drei Minuten waren gespielt, als es das erste Mal im eigenen Kasten klingelte. Nach einem desaströsen Fehlpass von Timo Lauenstein in die Mitte oder besser gesagt in des Gegners Fuß konnte dieser ihn kontrollieren, wurde von der Abwehr nicht entsprechend gestört und zirkelte (Spötter meinen, er schaufelte eher) das Spielgerät in den Winkel über Torwart Soeren Engelking hinweg. 0:1. Der Plan dahin.

Zwar bestand kurzzeitig Hoffnung, dass der Rückstand die Mannschaft aufwecken sollte, drehte man doch auch in der Vergangenheit erst nach Rückständen auf, so schien dieses frühe Gegentor die Mannschaft eher zu lähmen. Einfachste Pässe über weniger als 5 Meter fanden in erstaunlicher Regelmäßigkeit den Fuß des Gegners. Ein langer Ball, kein konsequentes Zweikampf- geschweige denn Abwehrverhalten und so hatten die Gastgeber den benötigten Aufwind. Müßig an dieser Stelle zu erwähnen, dass diese zwei Wochen lang aufgrund des Wetters nicht spielen konnten, mit nur einem Sieg Vorletzter waren und pro Spiel mindestens drei Gegentore kassierten. Trotzdem waren sie mit einer hoch verteidigenden Abwehr die klar spielbestimmende Mannschaft, die die Zweikämpfe annahm, sich ohne Ball mehr bewegte und die Wennigser Abwehr immer wieder vor große Probleme stellte.

Selbst das Geräusch des Aluminiums sollte die eigene Mannschaft nicht wecken können. Denn nach 23 Minuten knallte ein Schuss aus der zweiten Reihe gegen den Pfosten, nur zwei Minuten später wackelte die Querlatte gehörig. Ein Aufbäumen seitens der Wennigser? Darauf warteten die mitgereisten Zuschauer vergebens. Stattdessen klingelte es nur eine Minute nach dem Lattenkracher erneut im eigenen Netz. Ein langer Ball, ein verlorenes Laufduell, ein Querpass, der offensichtlich Abseits war, kein Pfiff, ein Schuss, 0:2 aus Wennigser Sicht. Es folgte nur 8 Minuten später ein Abstoß Wennigsens, ein verlorenes Kopfballduell von Zbitnev, ein Schuss von Robin Häfker aus 30 Metern und wieder war der Ball drin. Wennigsen mittlerweile auf jeder Position in der Beobachterrolle. Den Gegner angreifen oder unter Druck setzen? Mitnichten, nicht dass die weißen Trikots dreckig würden. Die Krönung gelang Simon Brinkmann mit dem 4:0 in der 41. Spielminute, der einen von Robin Häfker verlängerten Einwurf nur noch einschieben brauchte.

Trainer Wasner war in der Halbzeit rat- und sprachlos angesichts der desaströsen Vorstellung seiner Mannschaft. So appellierte er an die Ehre jedes Einzelnen, zumindest in der zweiten Halbzeit Charakter zu zeigen und versprach oben drein: „Ich hab keine Ahnung wie uns das gelingen soll, aber wenn es für Euch ein Ansporn ist, dann spende ich 100 Euro in die Mannschaftskasse, sollten wir hier irgendwie noch vier Tore schießen.“

Angesichts dessen, dass man nur eine Chance hatte in der erste Hälfte, die letzte verzweifelte Möglichkeit, irgendwas nach vorne zu bewegen. Verbunden mit der Hereinnahme von Sidney Thieme. Die erste Aktion: Er tritt über den Ball, wird dannaus kurzer Distanz angeschossen, bekommt einen Ball an die Schulter und steht im Abseits. Trainer Wasner auf der Bank zu Volkwein: „Das kann ja was werden, das ist ja Slapstick pur...!“ 20 Minuten später war es aber besagter Thieme, der im Strafraum goldrichtig stand und den Ball unten links im Eck platzierte. Ein Weckruf? Vielleicht. Zumindest das erste Saisontor von Sidney.

Als dann Max Schulz-Helbach und Assem Dena zehn Minuten vor dem Ende durch katastrophale Schnitzer in der Kirchwehrener Abwehr den Anschluss zum 3:4 erzielten, keimte Hoffnung auf bei den Wennigser Spielern. Jedoch stürmte man blindlings nach vorne und fing sich direkt nach dem Anstoß das 3:5 - der endgültige Genickbruch. Schöner Heber von Jan Raabe. Das 6:3 sollte trotz Abseits den Kohl auch nicht mehr fett machen, am Ende verlor man völlig verdient in Kirchwehren. Doch was möglich gewesen wäre, hätte man die Gastgeber schon früher unter Druck gesetzt und den benötigten Willen gezeigt, sah man ersten in den zweiten 45 Minuten. Trainer Wasner dazu: „Die haben auch nur karo einfach gespielt. Langer Ball, Zweikampf gewonnen, Schuss und drin. Da müssen sich meine Spieler an die eigene Nase fassen, wie man in der ersten Hälfte so düpiert werden kann. Das wir es besser können, hat die zweite Halbzeit gezeigt. Vielleicht brülle ich die Spieler vorm nächsten Spiel mal an dass es schon 0:3 stehen würde, damit sie die ersten 45 Minuten auch mal konzentriert zu Werke gehen. Ich weiß nicht wie, was man noch machen muss. Das ist ein Negativtrend seit Saisonbeginn."

STATISTIK:
Zuschauer: 29
Schiedsrichter: Arash Rahimzadehoskouei
Platzverhältnisse: Rasenplatz

Torschüsse
17 : 10
Torquote
35,29 % : 30,00 %
Pässe
262 : 217
Passquote
76,71 % : 61,76 %
Fouls
9 : 6
Abseits
2 : 6

AUFSTELLUNG:
Soeren Engelking, Adrian Stegen, Jan Bähre, Tobias Lauenstein, Timo Lauenstein (12. Fahim Mohammadi), Marcel Lauenstein, Max Schulz-Helbach, Sean Lissel, Nikolaj Zbitnev
(46. Sidney Thieme), Walid Arian (28. Assem Dena), Felix Vogel // Timo Volkwein, Dennis Wasner.

TORE:
1:0 Robin Häfker (3.), 2:0 Philipp Häfker (26.), 3:0 Robin Häfker (34.), 4:0 Simon Brinkmann (41.), 4:1 Sidney Thieme (66.), 4:2 Max Schulz-Helbach (81.), 4:3 Assem Dena (83.), 5:3 Jan Raabe (83.), 6:3 Michel Schiffner (89.).

Ein Dankeschön an Marcel Rybak für die Fotos!

Bilder zur News: 
 
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