SGWD mit erstem Titel

Die SG Wennigsen/Degersen konnte sich den ersten Titel der Saison sichern – Tabellenletzter in der letzten Liga. Von der Spielvorbereitung über das Warmmachen bis hin zu den 90 Minuten benötigte es keiner größeren Anstrengung, um endlich wieder leuchten zu können.

Eigentlich hatte man eine gute Trainingswoche inklusive Taktikbesprechung und auch der Kader war mit 17 Mann gut bestückt, davon zwei Spieler aus der 2. Herren des TSV Wennigsen sowie einen Spieler aus der 1. Herren des SV Degersen. Doch dem Traingergespann um Wasner und Mähler muss am Dienstag entgangen sein, dass sich die Mannschaft bei der Taktikbesprechung im Tiefschlaf wähnte. Erste Anzeichen für das lässige Abgreifen des letzten Tabellenplatzes konnte man schon beim Treffpunkt erahnen, als man kurzerhand zwei Spieler der Startelf ersetzen musste. Als dann zwei weitere zumindest alkoholisiert rochen – jaja, Desinfektionsmittel und Eau de toilet natürlich – und man dann das Aufwärmen sah, da war man auf der Zielgeraden. Eine Mannschaft, die jegliche Einstellung zum Spiel vermissen ließ würde sich doch wohl nicht ernsthaft anstrengen, den Gästen aus Hüpede/Oerie hier etwa einen erbitterten Kampf zu bieten – oder? Im ersten Heimspiel der Saison?

Nein. Mitnichten. War das 0:1 nach einer Viertelstunde noch "glücklich" für die Gäste, als der Herr Pulst mit seinen 43 Lenzen und 75kg nach einem Eckball im Strafraum im Gestochere den Pressschlag gegen 1,86m und 122,5kg gewann und der Ball das erste Mal den Weg in die Maschen fand, lief alles weitere nach Plan. Ohne größere Gegenwehr gelang es den Gästen mit Schablone F auf 0:2, 0:3 und 0:4 noch vor dem Pausentee zu erhöhen. Lockerer Spielaufbau, Pass in die Mitte, wo man stets einen Mann in Überzahl hatte, langer Pass durch, über oder zwischen die Viererkette und die sich auftuenden Löcher dieser, die einem Schweizer Käse glich, den Torwart umkurvt, reingeschoben, kurz gejubelt, Lob abgeholt – und again. Die Spielgemeinschaft wirkte eher wie ein Gruppe von Blumenpflückern. Dass sich die nach Hopfen und Malz riechenden dann auch als erstes auswechseln ließen, sollte den Plan, ohne Gegenwehr und Willen aufzutreten, finalisieren.

Im Laufe des Spiels wechselte man muntere 10 Mal ein und aus und ein jeder fügte sich nahtlos ein in den dilletanten Haufen, der zwar körperlich auf dem Platz stand, dem Gegner aber in allen Belangen unterlegen war. Psychisch. Physisch. Technisch. Läuferisch. Ohne Ausnahme. Drei Minuten nach dem Wechsel fiel das 0:5, dann hatten die Gäste auch genug Freude gehabt und schalteten um geschätzte vier bis fünf Gänge zurück. Dies ermöglichte den Hausherren sogar den einen oder anderen Angriff, das einzige Tor des Tages fiel jedoch von Frederic Liecker alias Klaas Klever, als er einen Freistoß schnell ausführte und die in rot spielenden Gäste damit übertölpelte. Ja gut, ein an Jendrik Suhr verursachter Elfmeter knapp zehn Minuten später hätte noch einmal Auftrieb geben können, aber Nikolaj Zbitnev scheiterte an Hüpedes Schlussmann Melvin Herrmann. Über den Rest des Spiels legt man lieber den Mantel des Schweigens, ergatterten gleich vier Akteure auch noch eine Verwarnung wegen Meckerns.

Fazit: Zwei Spiele, zwei Niederlagen, aber den Titel "Letzter der letzten Liga" hat man sich absolut verdient! Mit 0 Punkten und 1:9 Toren ist viel Arbeit notwendig, um das Krönchen wieder zu richten und nicht nur eine Clownsmannschaft zu sein, sondern auch eine Fußballmannschaft.

SG WENNIGSEN/DEGERSEN – SPVG HÜPEDE/OERIE II     1:5 (0:4)
Zuschauer: 45
Start11: Aschenbrenner, Geveke, Siegert (88. Mähler), Volkwein (45. Mähler, 79. Kruttwig), Ewald, Suhr (18. Kruttwig, 45. Suhr), Zbitnev, Wasner, Redecke (32. Ruttke, 70. Redecke), Liecker (73. J. Dochow), J. Dochow (32. Zander, 79. Volkwein).
Gelbe Karten: Suhr, Zbitnev, Siegert, Wasner
Tore: 0:1 Pulst (16.), 0:2 Brüggemann (21.), 0:3 Hohe (30.), 0:4 Kluge (35.), 0:5 Hohe (48.), 1:5 Liecker (65.)
Bes. Vorkommnis: Zbitnev verschießt Foulelfmeter (74.)
Abseits: 1 : 4
Fouls: 18 : 21
Ecken: 5 : 6
Torchancen: 6 : 12

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