Neun Minuten bis zum Glück


Mit recht ungewöhnlichen Vorgaben ging die FSG Deister ins Heimspiel gegen die SG Bison Calenberg/Nettelrede II: "Schmutzigen Fussball spielen", "dem Gegner die Lust am spielen nehmen", "dahin gehen wo es weh tut", "solange es geht die Null halten". 
 
Diese und ähnliche Worte bekamen die Spielerinnen der FSG vor dem Spiel mit auf den Weg. Hintergrund war, dass der Tabellenzweite zu Gast war und man personell arg geschwächt in die Partie ging.
 
Und bei ungemütlichem, kalten Wetter mit Regen und Winter bereitete die FSG dem Gegner von der anderen Seite des Deisters ein ebenso unangenehmes Spiel. 
 
Durch unzählige Befreiungsschläge, zahlreiche Ballklärungen weit in den Deister hinein und gefühlt Tausende von Beinen und Körper, die irgendwie im letzten Moment noch zwischen Ball und Tor befördert wurden sorgte die FSG, dass die noch vor dem Spiel so siegessicheren Gäste von Minute zu Minute zunehmend nervöser wurden.
 
Und die Zeit lief für die FSG: nachdem man dem Gast zwar ein deutliches spielerisches Übergewicht im 1.Durchgang zugestand, schafften es die Gäste nicht, Torhüterin Ariane Jänecke ernsthaft zu fordern und es ging torlos in die Halbzeit.
 
Nach dem Seitenwechsel nahm sich der Gast aus Nettelrede vor, noch zielstrebiger zu agieren, jedoch war deutlich zu spüren,dass sowohl Trainerstab als auch die Mannschaft selbst mit jeder weiteren Minute ohne Torerfolg sichtbar ratloser und auch immer gereizter wurden.
 
Die FSG selbst hätte den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellen können, denn durch die wenigen Entlastungsangriffe ergaben sich durchaus gute Freistoßmöglichkeiten, welche Christine Marhenke und Mabel Ann Brunke jedoch leider nicht nutzen könnten. 
 
Das Abwehrbollwerk hielt bis zur 81. Minute: einer der ca.1798 Flachabstöße misslang und landete direkt im Lauf der gegnerischen Stürmerin, die mühelos zum erlösenden 0:1 einschieben konnte. 
 
In der 88. Minute gelang dem Gast dann noch der 0:2 Entstand, welcher dann niemanden mehr so wirklich ärgerte, da bereis nach dem ersten Treffer das Spiel entschieden war.
 
So fehlten der FSG am Ende 9 Minuten, um den Tabellenzweiten mächtig ärgern zu können und sich selbst für den enormen kämpferischen Aufwand zu belohnen. 
 
"Personell bedingt war unsere Devise heute, solange wie möglich die Null zu halten. Wir wollten bewusst schauen, was dem Gegner bei so einer extrem defensiven Spielweise einfällt. Und das war nicht sonderlich viel. Auch wenn wir heute keine schönen Fußball gezeigt haben, bin ich sehr zufrieden mit der Mannschaft, denn sie hat genau das umgesetzt, was wir vor dem Spiel besprochen haben und niemand ist aus dem Konstrukt ausgebrochen. Von der Spielveranlagung her geht der Sieg für die Gäste natürlich allemal in Ordnung. Trotzdem schade, dass sich die Mannschaft nicht selbst für diesen großen, kämpferischen Aufwand in Form des Unentschiedens belohnen konnte. Sie hätte es allemal verdient gehabt."
 
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