0:2 zum Auftakt

Die 3. Herren des TSV Wennigsen unterlag der SG Bredenbeck II im ersten Spiel um Punkte 2017 mit 0:2. Trotzdem war Trainer Wasner mit der Leistung zufrieden.

Wennigsen - Nebelschwaden zogen am frühen Sonntagmorgen durch den Deister als sich die Akteure zum ersten Punktspiel im neuen Jahr trafen. Zugleich wies das alte Holzschild am Waldsportplatz daraufhin, dass der Rasenplatz noch gesperrt sein dürfte. Ein Bild, welches verdeutlicht in was für eine Gemütsverfassung die Spieler sein dürften, sonntags zu frühchristlicher Zeit auf roter Erde gegen den Ball treten zu müssen.

Wer erfreut sich nicht an der Vorstellung, den furztrockenen Hartplatz ein paar Haufetzen beim ersten Sturz überlassen zu dürfen und die Wunde mit diversen Staub- und Steinkörnern so richtig zum Siffen zu bringen? Ja, auch das ist eben die vierte Kreisklasse und die Freude hielt sich - zumindest bei den Wennigser Spielern - in Grenzen. Erst recht, als der Trainer den heiligen Trikotkoffer öffnete und die Kurzarm-Trikots zum Vorschein kamen.

Doch genug der romantischen Bildstimmung, kommen wir zum sportlichen Teil und dieser offenbarte akute Personalnot. Zum Glück entschieden sich die Akteure Kevin Kurzweil und Dirk ‚Diego‘ Geveke nach ihren Einsatz Samstag in der alten Herren auch noch dazu, für die Dritte aufzulaufen. Nach 90 Minuten am Samstag und einer 0:4 Niederlage mit einer geringfügigen Regenerationszeit. Danke Euch dafür!

Somit konnte Trainer Wasner, der selbst zwischen den Pfosten stand, elf Mann aufbieten. Ob das was nützen würde gegen die favorisierten Bredenbecker? Die taktische Vorgabe war klar: Eine 5-Mann-Abwehrkette sollte niemanden in den Sechzehner lassen und eine davor aufgebaute 4-Mann defensiv eingestellte Wadenbeißer-Abteilung sollten den Bredenbeckern es nicht ermöglichen, durch die Mitte zu kombinieren. Vorne war Winter-Neuzugang Maurice Redecke auf sich allein gestellt und schon beim Anpfiff sah man die Verunsicherung der eigenen Mannen an, hatte der Trainer zuvor nur die eigenen Verteidungsszenarien geschildert und war man plötzlich selbst in Ballbesitz.

Doch auch ohne die lustige Anfangsanekdote wusste die Mannschaft zu Beginn zu überraschen, als ein lang getretener Freistoß von Timo Lauesten in der dritten Spielminute Maurice Bedecke am gegnerischen 5er fand, dieser den Ball aber aus der Luft nicht richtig traf und die erste Chance des Spiels versiebte. In der Folge waren die Gäste aus Bredenbeck stets bemüht, eine Lücke im engmaschigen Netz der Wennigser Verteidigung zu finden, doch die Kombination aus frühmorgendlicher Müdigkeit in Kombination mit überschaubaren fußballerischen Talent zuzüglich des Umstandes Hartplatz ließen Trainer Wasner einen relativ ruhigen Arbeitstag zwischen den Pfosten verbringen. Den Weitschüssen fehlte es an Präzision und ansonsten schien der Abwehrriegel unüberwindbar.

Eine halbe Stunde lang schoben sich die Bredenbecker den Ball von links nach rechts und wieder von rechts nach links, ohne wirkliche Gefahr auszustrahlen. Doch ein übermotiviertes Einsteigen von Janick Pohle brachte den Gästen einen Freistoß von derer rechten Außenbahn an der Strafraumgrenze. Butterweich wurde dieser Ball in die Mitte gechippt, wo sich Bredenbecks Routinier Rachid Safa im Kopfballduell gegen Dirk ‚Diego‘ Geveke durchsetzte und aus 5 Metern die Führung für die Gäste erzielen konnte. Die Gastgeber waren nun gefordert, angesichts der personellen Situation jedoch bewahrte man Ruhe und sammelte bis zum Halbzeitpfiff Kräfte, ohne ein Risiko einzugehen. Der Umstand, dass Winterneuzugang Timo Volkwein die kompletten 90 Minuten auf der 6 bestreiten musste und Jan 'Pavel'Dochow Rechtsverteidiger war, zeigte wie sehr es um die 3. Herren personell bestellt war. Beide machten darüber hinaus für ihre Verhältnisse einen hervorragenden Job.

In der Halbzeit besprach man sich noch einmal, auch die nächsten 20-30 Minuten weiterhin sich auf die Defensive zu fokussieren, um später dann noch einmal alles auf eine Karte zu setzen. Bredenbeck, verwundert ob der defensiven Taktik der Gastgeber, hielt sich demnach an die berühmte Redewendung „Ein Pferd springt nicht höher als es muss“ und suchte weiterhin vergeblich die Lücke in der Wennigser Verteidigung. Einmal jedoch wurde diese gefunden und Petr Yakubovskiy tauchte aus halbrechter Position allein vor Torwart Wasner auf, der den Winkel bestmöglich verkürzte, verzog aber knapp und traf nur den Pfosten. Durchatmen auf Seiten des TSV!

Dann brach die letzte Viertelstunde an und angepeitscht von den verletzten Akteuren an der Außenlinie öffnete sich der Defensivverbund zu einem umkoordinierten Haufen, der sein Glück in der Offensive suchte und irgendwie den Ausgleich erzielen wollte. Mangelte es oftmals an der nötigen Technik oder den mittlerweile immer schwierigeren Platzverhältnissen (die Sonne zeigte sich in ihrer schönsten Pracht, der Platz wurde je länger das Spiel dauerte immer härter), so kam man in der 87. Spielminute zu dieser berühmt, berüchtigten einen Chance, die den Spielverlauf hätte auf den Kopf stellen können.

Mit Ausnahme zweier Akteure waren bei einer Freistoßsituation an der Mittellinie alle anderen Wennigser im Strafraum Bredenbecks versammelt, um die Kugel irgendwie über die Linie zu bugsieren. Und dieses ‚irgendwie‘ ist gar nicht mal gelogen, denn der lange Flugball von Timo Lauenstein fand Maurice Redecke, der den Ball im Luftkampf fair gegen Bredenbecks Schlussmann Raphael Bähre behaupten konnte. Es fehlte nur der Abschluss und als alle Wennigser den Torschrei auf den Lippen hatten, als Redecke aus weniger als fünf Metern das Leder traf, konnte man kaum seinen Augen trauen, dass der Ball einen von drei Bredenbeckern auf der Linie erwischte und von dort aus gegen den Pfosten prallte, um doch alle Träume auf einen Punktgewinn zu vernichten.

Der folgende Konter sollte dann die Entscheidung zugunsten der Gäste bringen, als sie mit drei Mann auf die zwei Verteidiger zuliefen und nach kurzem Kaffeeklatsch das 2:0 erzielten (88.). Es ereignete sich folgender Dialog:


Yakubovskiy: „Spiel doch ab, Mann!“
Sara: „Geht nicht!“
Yakubovskiy: „Aber ich bin ganz frei…“

Sara: „Du stehst aber im Abseits!“

Yakubovskiy geht zwei Schritte nach hinten, wird angespielt und schießt flach ins linke Eck zum 2:0. Die Entscheidung. Trotzdem war Trainer Wasner stolz auf seine Mannen und auch die verletzten Akteure Tobi Lauenstein, Soeren Engelking, Sascha Krüger und Adrian Stegen beglückwünschten die Truppe für ihre tollen Kampfgeist. Trainer Wasner dazu abschließend: „Nach einer 0:2-Niederlage war ich selten so zufrieden wie heute. Wir hatten diese EINE Chance, haben sie leider nicht gemacht. Aber das war von allen Akteuren ein super Spiel heute und wir haben Bredenbeck nicht viele Chancen gegeben!“

TSV Wennigsen III - SG Bredenbeck II     0:2 (0:1)
Zuschauerzahl:
26 (inkl. Betreuer, Wirt und Gelegenheitszuschauern aus dem Elan)
Es spielten: Dennis Wasner - Dirk Geveke, Janisch Pohle, Jannik Petrich, Sascha Diekmann, Jan Dochow - Timo Lauenstein, Timo Volkwein, Kevin Kurzweil, Hardy Ast - Maurice Bedecke.
Coachingzone: Adrian Stegen, Tobi Lauenstein
Fotograf: Soeren Engelking
Tore: 0:1 Safa (30.), 0:2 Yakubovskiy (88.)

Wir danken Schiedsrichter Olaf Koch für die Spielleitung, der mit Ausnahme eines Einwurfs stets auf Augenhöhe war, wenngleich er zwei, drei Mal zu oft Abseits gegen Bredenbeck pfiff, das alles aber auch auf Gutdünken der Wennigser, die das mit ihren Rufen einfach auch mal versuchen mussten. Dem Gast aus Bredenbeck danken wir für das außerordentlich faire Spiel und wünschen Ihnen im weiteren Saisonverlauf noch viel Erfolg!

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