Der Beginn einer Serie?

Die dritte Herren des TSV Wennigsen konnte vergangenes Wochenende ihren zweiten Saisonsieg einfahren. Bei der Zweitvertretung des MTV Lemmie gewann man souverän dank Toren von Nils Tönnies, Stefan Pyka und Nils Papa mit 3:1.

Lemmie – Vorausgegangen war ein herrlicher Oktobersonntag mit viel Sonnenschein und der Tatsache, dass es nichts Schöneres gibt, als wenn die ganze Familie sich dann auf dem Sportplatz tummelt. An dieser Stelle ein schönen Gruß an die besseren Hälften der kickenden Männer sowie an die zuckersüßen Kinder, die mittlerweile zu den größten Fans der Wennigser Dritten gehören. Schön dass ihr jedes Mal da seid! Wir posieren da auch gerne für Fotos…

Zurück zum Spiel, welches von der jungen Schiedsrichterin Alina Weghorn geleitet wurde, die sich an dieser Stelle auch ein Lob verdient hat. Souverän leitete sie die äußerst faire Partie zweier Mannschaften, die jegliche Provokationen vermieden und wo keine testosterongesteuerten Protzmänner ihr Ego aufpumpen mussten. Trainer Dennis Wasner hörte auf einen Ratschlag seines verstorbenen Vaters und richtete sich nach der Devise „never change a winning team“ - naja fast. Für Jonas Miezal rückte der A-Jugendspieler Hanno Sellinger in die erste Elf und wusste bei seinem ersten Auftritt in der 3. Herren zu überzeugen. So sehr, dass sich Wasner mit Andreas Tönnies nach Spielende austauschte und besagten Hanno auch beim nächsten Spiel wieder dabei haben möchte.

Aber der Reihe nach. Die Gäste aus Wennigsen wollten nach dem ersten Saisonsieg gegen Landringhausen nachlegen und auch in Lemmie punkten. Trotz einiger Ausfälle hatte man einen guten Kader zur Verfügung und die Devise war, erst mal den Gastgeber machen lassen. Naja, nach dem ersten langen Ball wusste man um die Taktik der Schwarzgelben Bescheid und man versuchte nun früher zu attackieren, die gegnerische Abwehr unter Druck zu setzen und die ungewohnten Freiräume aufgrund mangelnder Lauffreudigkeit der Gastgeber sinnvoll zu nutzen um einen Hauch von Tiki-Taka an den Tag zu legen.

Klappte auch ganz gut. Stefan Pyka fühlte sich bewogen den Spielgestalter zu machen, spielte einen Zuckerpass auf Nils Tönnies der - ob arrogant oder clever - im gegnerischen Sechzehner auf den Torwart zulief, um ihn dann aus kurzer Distanz mit einem Tunnel zu demütigen und das 1:0 für die Wennigser Gäste zu erzielen (17.). Es folgte eine sehr gute Phase des TSV, wo man die Entwicklung seit Saisonbeginn erkennen konnte. Nur neun Minuten später erlebte Ralf Bernhardt im Tor von Lemmie sein persönliches Waterloo. Nicht dass er sowieso gebrandmarkt war. Aber was ihm da unterlief, ist auch aus Sicht des mitfühlenden Gegners nur schwer zu beschreiben, ohne dabei ein Grinsen im Gesicht zu haben. Jedenfalls drosch besagter Spielgestalter Stefan Pyka aus knapp 22 Metern den Ball mit voller Kraft Richtung Tor von Ralle. Gefühlt 7 Spieler drehten sich schon um weil sie wussten, dass Ralle das Ding mit der Mützen fangen würde. Doch irgendwie war der Ball drin und es stand 2:0 für Wennigsen. Gerüchten zur Folge ließ Ralle den Ball wieder fallen, der sprang auf den großen Zeh und von dort ins Tor. Irgendwie komisch. Aber drin ist drin. 0:2. Lief bei uns!

Soeren Engelking wurde früh in der Partie nach einem Eckball geprüft. Mit seinem sensationellen Reflex bestätigte er aber dem Trainer, stets hellwach zu sein, wo hingegen er ansonsten einen relativ ruhigen Arbeitstag hatte. Abgesehen von den Spaziergängen hinter dem Tor um die Bälle zu holen und die Abstöße zu machen. Wie man ihn kennt, der gewohnt sichere Rückhalt. Ansonsten bildete Trainer Wasner höchstpersönlich den Libero, davor verteidigten seine beiden Kampfhunde Huppert und Pape. Letzterer sollte noch zum Held des Tages avancieren, dazu aber später mehr. Der erst der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Man erspielte sich noch drei, vier gute Torchancen, die aber alle ungenutzt blieben.

Folgerichtig nutzte Coach Wasner die Halbzeitpause, seine Jungs in die Pflicht zu nehmen, die Konzentration hoch zu halten. Er war trotz der beruhigenden Führung alles andere als zufrieden und appellierte an seine Spieler, jetzt nicht locker zu lassen. Dazu bekam Hardy Ast im Sturmzentrum seine ersten Einsatzminuten der Saison, ansonsten vertraute er weistegehend der Startelf. Bis ihm nach sechs gespielten Minuten das erste Mal die Hutschnur platzte. Körpersprache, Zweikampfverhalten, taktische Ausrichtung - alles schien wie weggeblasen. Und das Schlimmste für den Trainer ist es dann, den 1:2-Anschlusstreffer mit einem unsauberen Rückspiel per Kopf zum Torwart selbst mit einzuleiten. Lemmies Ali Royal sagte Danke und erzielte das 1:2 (51.).

In der Folge zeigten die Wennigser ein gute Reaktion und nahmen sofort wieder das Heft in die Hand. Sowohl Hanno Sellinger und Ronny Kreßmann auf den Außenbahnen als auch Stefan Pyka und Jan-Niklas Gruner in der Zentrale leiteten den einen oder anderen Angriff wunderbar ein. Doch gerade im Spiel nach vorne fehlte es an der Präzision des letzten, oftmals entscheidenden Passes und da bisher auch zu selten Torschusstraining stattfand, kann sich Trainer Wasner auch die miserable Chancenverwertung ankreiden lassen. Immerhin war er froh darüber, dass Jan Dochows Einschusschance aus 5 Metern allein vorm Tor nicht damit endete, dass der Ball gegen irgendeinen Hochspannungsmasten flog sondern nur in des Nachbars Garten, hinter dem Sportplatz, auf der anderen Straßenseite. Unglaublich, wie fahrlässig teilweise beste Chancen ungenutzt blieben und so die Gastgeber stets die Möglichkeit hatten, noch auszugleichen.

Aber zum Glück war da ja noch Nils Pape, der sich kurz vorm Ende ein Herz nahm, den Ball erkämpfte und nach einem doppelten Doppelpass mit Marco Trube allein auf Ralle im Tor der Lemmier zulief, dabei die Nerven behielt und das entscheidende 3:1 erzielte - und das vor den Augen seiner Glücksgöttin, die am Spielfeldrand mitjubelte. Herzzerreißende Szenen in Lemmie. Auch Trainer Wasner konnte es nicht so recht fassen, war es ausgerechnet ein Verteidiger der die Entscheidung brachte. Dazu noch Nils. Der Chancentod in Person - eigentlich. Aber der den Trainer jetzt Lügen straft und schon 2 Saisontore erzielt hat. Damit setzt er sich zusammen mit Felix Vogel und Nils Tönnies an die Spitze der mannschaftsinternen Torjägerliste. Unglaublich spannend dort das Gerangel um die nächsten Treffer. Man könnte fast meinen, die wollen nicht…

Kurz darauf war die Partie beendet, die Punkte eingetütet und auch Ralle bekam wie vor dem Spiel besprochen sein Flasche Veterano. Nein Spaß beiseite, Ralle war nicht gekauft und wir möchten an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass auch wir es gut fanden, dass er sich zwischen die Pfosten stellte. Der Wille zählt und dafür hat er das ein oder andere Ding ja auch von uns vereitelt. Generell möchten wir uns beim MTV Lemmie für die Gastfreundschaft, das faire Spiel und die guten Rahmenbedingungen bedanken. Ihr habt einen tollen Sportsgeist vorgelebt. Tolle Truppe, der wir mit Ausnahme des Rückspiels noch viel Erfolg wünschen. Das Highlight nach dem Spiel: Der Trainer konnte zu Fuß nach Hause gehen und das eine oder andere Kaltgetränk genießen…

MTV Lemmie II - TSV Wennigsen III     1:3 (0:2)
ca. 35 Zuschauer
Es spielten: Soeren Engelking, Sven Huppert, Stefan Pyka, Nils Pape, Ronny Kreßmann, Jan-Niklas Gruner, Nils Tönnies, Jan Dochow, Felix Vogel, Hanno Sellinger, Dennis Wasner // Hardy Ast, Marco Trube, Jannik Petrich.
Tore: 0:1 Nils Tönnies (17.), 0:2 Stefan Pyka (26.), 1:2 Ali Royar (51.), 1:3 Nils Pape (88.)

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